Nachdem wir uns am Morgen etwas länger ausgeruht und im kleinen Spar-Supermarkt ein leckeres Frühstück besorgt hatten um dies am Strand zu uns zu nehmen, machten wir uns auf den Weg nach Roses. Der heutige Abschnitt war schlicht traumhaft. Die Natur zeigte sich von ihrer besten Seite. Der weite Blick über das Meer, die kleinen Badebuchten mit türkisblauem Wasser, die süßlichen Düfte der südlichen Vegetation, all das war einfach überwältigend.
Leider hatte ich mich mit dem Trinkwasser verkalkuliert. Die Sonne brannte, im Schatten waren es über 25 Grad, nur gab es kaum Schatten. Diese Hitze hat uns am Ende ordentlich zugesetzt. Viele der kleinen Strände, die wir passierten, hatten keine geöffneten Bars mehr. Wohl schon Saisonende. Dennoch sind die Buchten atemberaubend. Abgeschieden, fast menschenleer und wer dort badet, tut es meist unbekleidet. Ein kurzer Abstecher zum Torre de Norfeu lohnt sich auf jeden Fall, von dort aus reicht der Blick bis nach Begur, unserem Ziel in vier Tagen. Leider ist Steinar heute gestürzt, zum Glück ist es glimpflich ausgegangen. Abgesehen von einer zerrissenen Hose und ein paar Schürfwunden ist nichts passiert. Ich habe alles versorgt, sodass unserer weiteren Wanderung nichts im Wege stehen sollte.
Zum Baden blieb uns keine Zeit, obwohl das glasklare Wasser verführerisch glitzerte. Steinar hat erneut seinen typischen Ausschlag bekommen, der bei längeren Wanderungen fast schon zuverlässig auftritt, inzwischen vermute ich, dass es sich um eine Art Wanderkrätze handelt. Die Apothekerin wollte ihn heute direkt ins Krankenhaus schicken. Gut gemeint, aber nach über drei Jahren kennen wir das Spiel. Es sieht furchteinflößend aus, aber es geht ihm gut. Als Vater fällt es mir trotzdem schwer, gelassen zu bleiben. Wir versuchen die kommenden Tage mehr zu pausieren und zu kühlen.
Jetzt sitzen wir im Hotel, versuchen zur Ruhe zu kommen und Kräfte zu sammeln. Morgen wartet wieder ein langer, sicher ebenso eindrucksvoller Tag.
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