Heute führte uns der Weg von Roses in Richtung L’Escala. Geplant waren ursprünglich 36 km, doch nach den heißen Tagen war schnell klar, das wäre zu viel. Also habe ich die Etappe etwas angepasst, ohne den GR 92 bzw. Camino de Ronda ganz zu verlassen. So konnten wir etwa 6 km abkürzen. An einer Stelle hätten wir sogar weitere 4 km sparen können, wäre da nicht der Fluss gewesen, der direkt ins Meer mündet. Weniger als drei Meter Wasser trennten uns vom anderen Ufer, doch die Strömung war zu stark und die Rinne in der Mitte zu tief. Ein ernüchternder Moment, auf dem GPS-Track und dem Foto sieht man gut, warum der Umweg unvermeidlich war.
Zunächst führte der Weg durch die Retortenstadt Empuriabrava, architektonisch etwas eintönig, aber durchaus faszinierend mit ihren Kanälen und Bootsanlegern. Danach öffnete sich die Landschaft zu einem beeindruckenden Natur- und Vogelschutzgebiet Aiguamolls de l’Empordà. Zwischen Schilffeldern, kleinen Seen und Beobachtungsplattformen konnten wir zahlreiche Vogelarten entdecken, dazu Rehe und andere Tiere. In manchen Bereichen musste man das Fahrrad schieben, um die dort lebenden Schildkröten zu schützen. Ein schönes Beispiel für achtsamen Naturschutz.
Die letzten zehn Kilometer zogen sich dann endlos. Der Weg verlief parallel zu einer wenig befahrenen Straße, ganz angenehm zu laufen, aber ohne große Reize fürs Auge. Erst ganz am Ende kamen wir über einen idyllischen Campingplatz wieder ans Meer und schließlich in die Stadt zurück.
Ein anstrengender Tag, weniger wegen der Höhenmeter, sondern wegen der Distanz und der Hitze. Dennoch bleibt diese Etappe in Erinnerung. Mit ihren unerwarteten Umwegen, der beeindruckenden Natur und der Erkenntnis, dass manchmal nur drei Meter Wasser über vier Kilometer mehr entscheiden.
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