Schon früh brechen wir in Richtung Torroella de Montgrí auf. Kaum ist es 9:30 Uhr, reicht ein kurzärmeliges Hemd, die Sonne meint es gut. Entlang der Bucht und des Strands genießen wir noch einmal das Meer, bevor der Weg auf die Klippen führt. Diese Etappe hat es in sich! Teils nur 50 cm neben dem Pfad geht es 20 bis 50 Meter steil hinunter. Wir laufen sofern möglich lieber in zweiter Reihe, ein Fehltritt könnte fatal sein. Das Gelände fordert Konzentration, oft müssen wir den richtigen Pfad suchen. Der Untergrund ist nicht einfach.
Nach den alten Geschützstellungen atmet der Weg auf. Breiter, geschottert, beinahe einladend. Für einen Moment läuft es sich leicht, als wolle der Pfad uns versöhnen. Doch die Sanftheit vergeht schnell. Das Terrain wird wieder rau, felsig, das Auf und Ab fordert erneut Kraft. Ein stilles Dorf liegt am Wegrand, wo wir uns mitten auf der Straße niederlassen, um kurz zu verschnaufen. Dann kam nochmal ein Trinkwasserhahn, das reinste Geschenk vor dem nächsten Anstieg.
Der erste Gipfel steigt gemächlich an, wird aber zum Ende hin fast treppenartig steil. Beim zweiten wirkt der Aufstieg zunächst unmöglich, doch Schritt für Schritt, mit etwas Klettern und Kraxeln, schaffen wir es. Manchmal muss ich Steinar helfen, seine Beine sind einfach zu kurz für manche Stufen. Oben thront das „Castell del Montgrí“ wie eine steinerne Krone über der Landschaft. Durch einen Turm gelangt man hinauf, der Rundblick ist atemberaubend.
Der Abstieg fordert noch einmal Kraft und Konzentration, doch bald erreichen wir Torroella de Montgrí. Eine Etappe voller Sonne, Schweiß und großartiger Ausblicke, aber nichts für Schwindelanfällige. Torroella de Montgrí ist ein wunderschöner Ort. Der Selbst-Check-in in unserem Hotel hat problemlos funktioniert. Danach stand Duschen, Ausruhen und Pizza holen auf dem Plan. So ließen wir den Abend gemütlich auf dem Balkon ausklingen. Auch die dreiköpfige Wandergruppe aus Dresden haben wir wiedergetroffen, sie wohnt im selben Hotel wie wir.
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