Arschrakete

Die „Arschrakete“ – wer diesen Namen geprägt hat, weiß ich nicht, aber ihre Funktion kann ich gut beschreiben. Radreisende haben verschiedene Möglichkeiten, ihr Gepäck zu verstauen, je nach Art der Reise und dem Radtyp. Die Arschrakete ist eine große Satteltasche und Teil der Bikepacking-Ausrüstung. Beim Bikepacking, einer Mischung aus „bike“ und „backpacking“ erkundet man naturnahe, oft anspruchsvolle Routen mit leichtem Gepäck. Während Rennräder oder Gravelbikes selten mit klassischen seitlichen Packtaschen ausgestattet sind, ist dies bei Tourenrädern üblicher. Auf Gravelbikes und Rennrädern trifft man stattdessen oft auf die Arschrakete, Rahmentaschen oder Gabeltaschen. Allgemein könnte man sagen, wer sportlich unterwegs sein möchte und dabei leicht packen will, greift eher zur Arschrakete, ergänzt durch eine Lenker-, Gabel- oder Rahmentasche. Ein weiterer Grund für die Wahl der Arschrakete ist, dass viele dieser Räder keinen Gepäckträger haben und man sportlicher unterwegs ist als mit dem Tourenrad oder dem Mountainbike.

Ich selbst war viele Jahre mit dem klassischen Tourenrad unterwegs und nutzte seitliche Gepäcktaschen, vorne und hinten, sowie eine Lenkertasche. Oft packte ich zusätzlich Zelt, Isomatte und Schlafsack in einer Gepäckrolle, die quer hinten angebracht war. In den letzten Jahren bin ich jedoch zunehmend minimalistischer geworden. Ich packe leichter und fahre oft doppelt so lange Tagesetappen wie noch vor 20 Jahren. Das Zelt bleibt inzwischen meistens zu Hause, oder bildet nur ein Backup.

Die Arschrakete wird unter dem Sattel an den Streben und der Sattelstütze befestigt. Je nach Modell kommen verschiedene Befestigungsarten zum Einsatz. Die Qualität der Befestigung ist entscheidend, denn man möchte auf keinen Fall eine wackelige Tasche dabei haben. Seit vielen Jahren vertraue ich auf Ortlieb für mein gesamtes Taschen-Equipment. Ich hatte für Ortlieb vor einigen Jahren die Lenkertasche „Ortlieb Ultimate6 M Pro E“ entwickelt, die leider nicht mehr erhältlich ist. Daher setze ich auch bei der Arschrakete auf Ortlieb, obwohl es auch viele andere Hersteller gibt, die gute Produkte anbieten.

Ortlieb bietet mittlerweile die Tasche „Seat-Pack QR“ 13 Liter mit einem verstellbaren Klickverschluss-System, mit dem man die Arschrakete direkt am Sattel anbringen und abnehmen kann. So lassen sich auch andere Taschen aus der Ortlieb-Familie schnell und einfach befestigen. Ich hingegen nutze aktuell das ursprüngliche Modell mit einem smarten, einfach zu bedienenden Gurtsystem, das die Tasche sicher am Sattel fixiert. In meiner Arschrakete „Ortlieb Seat-Pack (L)“ 16,5 Liter bewahre ich mein Gepäck in zwei leichten Beuteln auf. Diese lassen sich schnell und einfach herausnehmen, sodass ich mein Gepäck bequem mitnehmen kann, ohne die gesamte Tasche abnehmen oder umpacken zu müssen. Das Design ist stabil und praktisch, mit verstärktem Boden und robusten Seitenwänden, was der Tasche zusätzliche Stabilität verleiht.

Außerdem ist mein Gepäck, wie bei Ortlieb-Produkten üblich, vollständig vor Regen geschützt. Das ist besonders auf Radreisen bzw. beim Bikepacking unerlässlich, da Wetterumschwünge jederzeit auftreten können. Trockene Ausrüstung entscheidend für Komfort und Funktionalität sind.

Nachdem sich der Klettverschluss meiner Tasche die ich 2009 gekauft habe nach einigen Jahren gelöst hatte, schickte ich sie an Ortlieb zur Reparatur. Dort wurde sie schnell und professionell wieder instand gesetzt. Es ist äußerst praktisch, eine Werkstatt zu haben, die solche Reparaturen übernimmt, anstatt die Tasche einfach zu entsorgen. So wird unnötiger Abfall vermieden und die Lebensdauer des Produkts verlängert – ein klarer Gewinn für Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein.

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Ortlieb Gepäcktaschen

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