Verdun – Reims

Der heutige Tag war leider nicht besonders angenehm. Bereits am Morgen stellte ich fest, dass ich der einzige Gast in dieser riesigen Jugendherberge war. Die Küchenkraft und die Bürodame kamen offenbar nur wegen mir zur Arbeit. Immerhin frühstückten sie dann mit mir, was die Situation etwas auflockerte. Interessanterweise hatte mir die Dame bei der Buchung mitgeteilt, dass die Jugendherberge voll sei. Vielleicht gab es ein Missverständnis durch einen fehlerhaften Übersetzer, denn Englisch sprach sie nicht. Abgesehen davon war die Unterkunft aber ganz nett. Jetzt geht es Richtung Reims.

Nach dem Frühstück machte ich mich auf den Weg zur Touristeninformation, nur um zu erfahren, dass ich den Hauptgrund meiner Reise nach Verdun bereits verpasst hatte. Da mir eine zu lange Strecke bevorstanden, konnte ich leider keinen Abstecher mehr machen.

Kurz nach Verdun begann dann der wirklich mühsame Teil der Etappe. Endlose Felder, lange Straßen und vor allem starker Wind. Am Ende des Tages hatte ich einen miserablen Schnitt von 15,2 km/h, obwohl es sich durch den permanenten Widerstand eher wie 22 km/h anfühlte. Die Strecke war absolut monoton, kilometerweit nur Landwirtschaft und auf den letzten 50 Kilometern keinerlei Zivilisation, abgesehen von einzelnen Bauernhöfen. Diese Etappe kann ich wirklich nicht empfehlen.

Zum krönenden Abschluss geriet ich noch auf eine gefährliche Autostraße, die einer Autobahn glich. Ich hatte kein entsprechendes Schild gesehen, aber verließ sie so schnell wie möglich und schlug mich stattdessen über die Felder durch.

Die Jugendherberge in Reims machte zunächst einen großartigen Eindruck. Doch als ich mein Zimmer betrat, fand ich ein frisch bezogenes Doppelbett sowie ein darüber angebrachtes, aber nicht bezogenes Einzelbett vor. Ich ging davon aus, dass ich allein im Zimmer war. Schließlich wollte ich nicht im Doppelbett schlafen. Nachdem ich geduscht hatte und kurz zur Information gegangen war, kehrte ich ins Zimmer zurück und fand fremde Sachen darin vor. Mein Zimmergenosse war inzwischen angekommen, befand sich jedoch seit 15 Minuten im Bad. Morgen geht es mit der Bahn noch nach Paris und von dort dann zurück nach Frankfurt.

03Tour I 04

GPS Track: Strava / Komoot


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