Dieses Mal haben mein Sohn Steinar und ich uns für Ende September, Anfang Oktober ein aufregendes 2-tägiges Wanderabenteuer ausgesucht: den Wispertaunussteig, eine 44 km lange Route entlang des malerischen Flüsschens Wisper von Kemel über Espenschied nach Lorch am Rhein.
Mit großer Neugier und Vorfreude starteten wir frühmorgens in Kemel und erreichten bald darauf die unscheinbare Wisperquelle. Das leichte Plätschern des Flusses begleitete uns in den kommenden zwei Tagen, während er sich durch das idyllische Wispertal schlängelte – mal links, mal rechts, und mal unter uns hindurch. Der beginnende Herbst zeigte sich von seiner schönsten Seite, mit mildem und durchweg sonnigem Wetter. Einziger Wermutstropfen war das fast durchgehend nasse hohe Gras, auf das wir mit unserem Schuhwerk nicht ganz vorbereitet waren, was zu konstant nassen Füßen führte.
Der Wispertaunussteig führte uns durch das verschlafene Örtchen Wisper mit seinem historischen Backhaus zu unserem ersten Höhepunkt. Ein uriger Wald voller knorriger Eichen, die zweifellos viele Geschichten zu erzählen hätten. Nach dem malerischen Wispersee wanderten wir über einen zauberhaften kleinen Pfad durch einen weiteren geheimnisvollen und mystisch anmutenden Wald. Felsformationen aus Schiefer verliehen diesem Abschnitt des Weges eine magische Atmosphäre. Besonders fasziniert waren wir von einem kleinen Wasserfall, an dem wir gerne länger verweilt hätten.
Wir folgten weiter dem Lauf der Wisper, überquerte sie mal hier, mal da, über kleine Holzbrücken und überwand dabei einige Höhenmeter. Der Wispertaunussteig führte durch das malerische Bachtal. Ein ordentliches Auf und Ab sorgte dafür, dass sowohl etwas Kondition als auch Trittsicherheit gefragt waren. Anschließend änderte sich der Charakter des Weges merklich, da er zunehmend weniger waldlastig wurde. Tolle Ausblicke über die Wiesen, Wälder und Felder des Taunus begleiteten uns auf dem Weg an Dickschied vorbei.
Der letzte Anstieg bis zum Etappenziel in Espenschied war anspruchsvoll, die Beine wurden langsam müde, und der Hunger machte sich immer deutlicher bemerkbar.
Umso erleichterter waren wir, als wir schließlich unsere Pension erreichten und uns von diesem abwechslungsreichen, jedoch auch anspruchsvollen Wandertag erholen konnten.
In dem kleinen Örtchen Espenschied können wir besonders die Pension Espenhof für eine Übernachtung wärmstens empfehlen. Sie bietet eine gemütliche und zugleich großzügige Ferienwohnung, die nicht nur hochwertig ausgestattet, sondern auch liebevoll eingerichtet ist. Im Sommer hat man die Möglichkeit, auf der Terrasse am großen Gartenteich wunderbar die Seele baumeln zu lassen. Außerdem gibt es abends in der Dorfschänke köstliches Essen, das den Tag perfekt abrundet.
Wir sind gespannt darauf, was uns auf der morgigen Etappe nach Lorch am Rhein erwartet. Diese Etappe hat uns bereits jetzt voll und ganz überzeugt!
22,8 km I 440 hm I Ø 3,5 km/h
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