Wir haben bereits einen Schlafplatz gefunden und die Zelte stehen. Ein anstrengender Tag liegt hinter uns, der uns an unsere Grenzen brachte. Wir erreichten eine Höhe von 1488 Metern. Der Schnee vertikal am Straßenrand, teilweise über 5 Meter hoch, sorgte für ordentlich Kälte. Die Temperaturen sanken auf 5°C. Dazu kamen Regen und starker Wind, die das Bergauffahren fast unmöglich machten. In Turtagrø haben wir uns mit einem Kaffee aufgewärmt, da wir unsere Finger kaum noch bewegen konnten. Über meine Füße schweige ich lieber, da ich es bevorzuge, mit Trekking-Sandalen zu fahren.
Das Allerschlimmste war, dass unser Körper durch das Bergauffahren und die Kälte sehr viel Energie verlor und ich irgendwann vor Hunger nicht mehr weiterfahren konnte. Wir mussten im Regen und Wind anhalten, um etwas zu essen. Danach ging es weiter, und wir sahen unterwegs ein paar Norweger beim Skifahren, trotz starkem Regen und heftigem Wind. Die Abfahrt war durch das Bremsen wirklich anstrengend, aber eine Erlösung. Die letzten Kilometer führten wieder entlang eines Sees und waren dementsprechend flach. Das hatten wir uns nach den Strapazen auch verdient.
Morgen geht es Richtung Leikanger, von wo aus wir mit der Fähre den Sognefjord entlangfahren werden. Danach haben wir noch eine Tagesetappe vor uns und werden abends in Bergen ankommen. Das wäre fast die Halbzeit unserer Tour. Zum Glück hatten wir bisher dank tollem Material und vorausschauendem Fahren keine Pannen. Hoffentlich bleibt es so.
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