Der schwierigste Moment dieser letzten Etappe nach Krakau kam gleich zu Beginn. Nicht körperlich, sondern emotional. Als ich am ehemaligen Konzentrationslager Auschwitz vorbeifuhr, verschlug es mir die Sprache. Ein stiller, schwerer Moment, der mich tief berührte und erneut bestärkte, mich für Demokratie und Freiheit einzusetzen. Artikel 1 von unserem Grundgesetz „Die Würde des Menschen ist unantastbar“ ist kein Satz für Sonntagsreden, er muss Maßstab für all unser Handeln sein. Immer!
Abgesehen von den schweren Minuten an den Konzentrationslager, war diese letzte Etappe ausgesprochen angenehm zu fahren. Polen hat sich noch einmal von seiner besten Seite gezeigt, was die Radinfrastruktur betrifft. Hervorragender Belag, fast durchgehend auf einem Damm, mitten in der Natur. Ständig begleitet von Wasser, mal ein Fluss, dann wieder ein See oder ein Kanal. Am Ende fast schon ein wenig monoton, aber das wäre Kritik auf hohem Niveau.
Nach der Anstrengung des ersten Tages hatte ich mich insgeheim gefragt, wie ich wohl die kommenden sieben Tage überstehen würde. Doch wie so oft hilft die klassische Taktik: einfach von Tag zu Tag denken. Mehr kann man ohnehin nicht tun. Jetzt, am Ende, bin ich fast traurig, dass die Tour schon vorbei ist. Es könnte ruhig noch ein paar Tage so weitergehen. Klar, ich bin müde und erschöpft, aber auf eine gute Art.
Ich bin unglaublich zufrieden mit dem Verlauf der Reise von Frankfurt in unsere Partnerstadt Krakau. Mit dem, was ich leisten konnte, mit all den Eindrücken und vor allem mit der großartigen Unterstützung, die ich von euch erhalten habe. Eure Nachrichten, eure Aufmunterungen unterwegs haben mir unglaublich viel bedeutet. Und ganz besonders möchte ich mich für eure großartige Unterstützung meiner Spendenaktion zugunsten des Geschichtsorts Adlerwerke bedanken. Es ist einfach wunderbar, wie sehr ihr diese Aktion mitgetragen habt. Das macht mich sehr glücklich und zutiefst dankbar.
























Hallo! Ich werde dein nettes Feedback gerne an die Macher der Weichsel-Radroute weitergeben 🙂
Auf der anderen Seite von Krakau gibt es übrigens doppelt so viele solcher Radinfrastrukturen. Ich kann dir auch sehr den Velo-Dunajec-Radweg empfehlen – eine weitere Route im Velo-Małopolska-Netzwerk und eine der landschaftlich schönsten in ganz Polen.
Gute und sichere Reise!