Caldas de Reis – O Areal

Als ich das Rollo hochziehe, sehe ich nur prasselnden Regen und die Wetter-App bestätigt: mindestens bis Mittag bleibt es so. Nach gerade einmal 500 Metern, da hatten wir noch nicht einmal Caldas de Reis verlassen, habe ich bereits völlig durchnässte Füße, da der Weg durch knöcheltiefe Pfützen und kleine Bäche führt. Genervt fluche ich vor mich hin, denn meine Füße haben gestern schon einiges mitmachen müssen. Steinar versucht, mich mit der Aussicht auf Santiago morgen zu beruhigen. Trotzdem hätte ich mir wenigstens die ersten Kilometer in trockenen Schuhen gewünscht. 

Auf dem Weg nach Padrón machten wir eine Pause und teilen uns den Tisch in einem Lokal mit einer Pilgerin, die wir in den letzten Tagen immer mal wieder getroffen haben. Es tat gut, sich aufzuwärmen und kurz auszuruhen. Als wir einige Kilometer weiter sind, fällt mir jedoch mit Schrecken auf: Wir haben vergessen, unsere Rechnung zu bezahlen. Bei dem Wetter und der Distanz zurückzugehen, kam nicht infrage. Um das schlechte Gewissen etwas zu lindern, habe ich im nächsten Lokal ein überaus großzügiges Trinkgeld dagelassen. Der Weg verläuft durch dichte Wälder, die voller Wasser stehen und immer wieder Schlammlöcher aufweisen, bis wir schließlich Padrón erreichen. Dort lässt der Regen zwar nach, doch die matschigen Pfade bleiben unverändert. 

Unsere Unterkunft am Abend ist klein, aber sehr gemütlich. Eine Wohltat nach den letzten Strapazen. Es gab einen kleine Heizung auf der ich Schuhe und Socken trocknen konnte. Der Herbergsvater hat sogar für uns und die fünf anderen deutschen Pilger gekocht, denn das winzige Dorf bietet keine Alternativen. Das Essen war einfach, frisch und sehr lecker und wir konnten satt und zufrieden die Energie der vergangenen Tage wieder auftanken. Für morgen hoffen wir, in Santiago einige bekannte Gesichter vom Weg wiederzusehen. 

09 I Tour I 11

GPS Track: Strava / Komoot

09 I Tour I 11


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