Unser Tag begann früh, noch vor Sonnenaufgang. Es war ungewohnt kalt und ein paar Handschuhe wären heute wirklich angenehmer gewesen. Mit den ersten Schritten in der morgendlichen Dunkelheit machten wir uns auf den Weg, noch etwa 15 Kilometer bis Santiago de Compostela. Der erste Teil führte uns durch wunderschöne Natur, doch je näher wir dem Ziel kamen, desto mehr trat die Landschaft zurück und die Strecke führte uns durch besiedeltes Gebiet. Schließlich näherten wir uns gemeinsam mit vielen anderen Pilgern dem Ziel – Santiago de Compostela.
Der Platz vor der Kathedrale, voller Pilger und mit der imposanten Kathedrale im Hintergrund, war ein überwältigendes Erlebnis. Für mich war es nicht das erste Mal, dieses Ziel zu erreichen, doch mit meinem Sohn Steinar hier anzukommen, machte den Moment noch bedeutungsvoller und bewegender. Wie viele andere legten wir uns auf den Platz, ließen die letzten Tage auf uns wirken und genossen diesen Augenblick in vollen Zügen. Natürlich machten wir Erinnerungsfotos und hielten diesen besonderen Abschluss unserer Reise fest, bevor wir uns auf den Weg ins Pilgerbüro machten, um die Compostela abzuholen – was erfreulicherweise recht schnell ging.
Anschließend bezogen wir unsere Herberge, die uns zwei Einzelzimmer bereitgestellt hatte. Am Abend zogen wir noch einmal gemeinsam durch die Stadt, feierten unseren Erfolg und gönnten uns ein gutes Abendessen. Als Abschluss des Tages kehrten wir in den Aufenthaltsraum im Keller unserer Herberge ein, um den Moment bei einem Getränk ausklingen zu lassen.
Schon morgen geht es für uns weiter in Richtung Finisterra, so weit, wie die Beine uns tragen. Die Freude über das gemeinsam Erreichte vermischt sich mit einem Hauch Wehmut, denn das Ende rückt näher.
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