Vilaserío – Logoso

Heute ging es für uns von Vilaserío nach Logoso. Eine Etappe, die wettertechnisch zwar durchwachsen, aber insgesamt erträglich begann. Der Himmel war von morgens an stark bedeckt, doch der Regen blieb uns bis zum Nachmittag glücklicherweise erspart. Unter diesen grauen Wolken wirkte die Landschaft fast schon mystisch und der Weg führte uns durch dichte Wälder und kleine Dörfer, die in eine ruhige Atmosphäre gehüllt waren. Es war einer jener Tage, an denen die Natur stiller wirkt und einen besonderen Zauber entfaltet. 

Doch kurz vor Logoso änderte sich das Wetter schlagartig. Ein kräftiger Sturm zog auf, begleitet von Nieselregen, der bald in stärkerem Regen überging. Der Wind fegte uns regelrecht entgegen und wir waren froh, als wir schließlich unser Ziel erreichten. Die Unterkunft jedoch stellte sich als wenig einladend heraus. Das Gebäude war alt, die Räume waren feucht und kühl und es gab kaum eine Möglichkeit, sich aufzuwärmen. Auch die Betten waren nicht gerade gemütlich, und die gesamte Atmosphäre des Hauses fühlte sich düster und trist an. Wir waren auch völlig alleine im Haus, während alle anderen Pilger in der Herberge gegenüber waren. 

Leider blieb uns keine Wahl, da in Logoso kein anderes Bett mehr frei war. Erschöpft und fröstelnd entschieden wir uns, noch eine Heizung anzufordern, um zumindest die Nacht halbwegs warm zu überstehen. Die kleine, mobile Heizung, die uns schließlich ins Zimmer gebracht wurde, half tatsächlich, die Kälte ein wenig zu vertreiben und machte das Zimmer zumindest erträglich. Leider regnet es schon heftig. Wir haben die Zeit genutzt, um oben in der Bar etwas zu essen und uns außerhalb unseres Zimmers aufzuhalten.

Trotz der widrigen Umstände und der spürbaren Erschöpfung waren wir froh, den Tag gemeistert zu haben. Morgen geht es weiter und hoffentlich erwartet uns ein wärmerer und schönerer Schlafplatz.

12 I Tour I 14

GPS Track: Strava / Komoot

12 I Tour I 14


2 comments

  • Hallo ihr beiden,
    wahnsinnig toll, dass ihr da zu zweit so unterwegs seid!
    Ich suche mit meiner Tochter (13) auch noch ein Abenteuer für die bayerischen Sommerferien, die dieses Jahr sehr spät sind. Ist Anfang September eine gute Zeit für so ein Abenteuer – oder noch zu heiß?
    Seid ihr den ganzen Weg nur mit den adidas-Sneakern unterwegs gewesen? … Klar dass ihr nasse Füsse bekommen habt 😉 Ich würde wohl nur mit ledernen Wanderschuhen los.
    Ich habe irgendwo eine Pack-Liste gesehen, danke dafür. Gibt einen guten Anhalt.
    Könnt ihr mir vielleicht noch kurz sagen, wie hoch ungefähr die Kosten für die 14 Tage waren? Ein Standard-Camping-Urlaub ist vermutlich günstiger, aber die Erlebnisse bei euch um so höher.
    Viele Grüße!

    • Erst einmal vielen Dank für deinen Kommentar – wir haben uns wirklich sehr darüber gefreut! Ich denke, der September ist eine ideale Reisezeit: noch angenehm warm, aber nicht mehr zu heiß. Für die Mittagszeit würde ich Pausen im Schatten einplanen – bei den meisten Etappen lässt sich das gut umsetzen.

      Wir selbst sind die Strecke mit leichten Trekkingschuhen gelaufen, die sehr bequem waren. Mit dem Vorgängermodell bin ich sogar den Camino Francés über 900 km gegangen. Der Nachteil dieser Schuhe ist allerdings, dass sie unten ein Sieb und an den Seiten eine Netzstruktur haben. Das sorgt zwar für maximale Belüftung, bedeutet bei Regen aber auch: schnell nass. Dafür trocknen sie immerhin auch recht zügig wieder. Ob Lederschuhe notwendig sind, würde ich bezweifeln – man sieht sie eher selten. Wenn man jedoch gut eingelaufene, bequeme Lederschuhe hat, spricht natürlich auch nichts dagegen.

      Was die Unterkünfte betrifft, haben wir überwiegend in Zweibettzimmern übernachtet, etwa ein Drittel der Nächte in Mehrbettzimmern. Ich würde mit einem durchschnittlichen Tagesbudget von etwa 100 € rechnen. Es geht sicher günstiger, aber wir haben auch nicht luxuriös gelebt – einfach solider Mittelweg.

      Ich hoffe, ich konnte dir ein bisschen weiterhelfen! Ich wünsche ganz viel Freude und eine unvergessliche Zeit!

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