Obwohl ich der einzige Gast in der Jugendherberge war, baute die Herbergsleitung ein wundervolles kleines Buffet auf, bei dem es an nichts fehlte. So konnte ich mich ausreichend für den Tag stärken, da die längste Etappe der Reise anstand. In meiner Planungsphase dachte ich an entspannte 220 Kilometer entlang der Donau auf dem Donauradweg. Ein bisschen getrübt wurde meine Naivität dadurch, dass der Weg im Gegensatz zu den letzten beiden Tagen viel aus Kiesel, teilweise aus Schotter bestand. Da kommt man dann nicht so wirklich gut voran. Entsprechend wenig Pausen konnte ich machen und entsprechend lang saß ich im Sattel.
Dazu kam am Ende ein Baustellenschild, das ich ignorierte und dann stand ich nach zig Kilometern vor einem Seitenarm oder Zufluss der Donau, über den es keine richtige Brücke gab. Alles zurück war keine Option, also habe ich Rad und mich über einen ewig langen Stahlträger balanciert. Von solchen gefährlichen Dingen rate ich stark ab, will die kleinen Abenteuer aber auch nicht verheimlichen. Es ist alles gut gegangen.
Als mir inzwischen nicht nur der Weg, sondern auch die Hitze, der Gegenwind sowie die allgemeine Erschöpfung zu schaffen machten, wurde ich dann noch von einer Biene gestochen, die mir ins oben geöffnete Trikot geflogen war. Bis ich dann angehalten habe, das Trikot geöffnet und den Stachel entfernt hatte, war dann so ziemlich alles aus der Giftblase in mir. Nach 21 Uhr kam ich in Passau an. Ein Zimmer so groß wie eine Abstellkammer, ein Bett, das links und rechts keinen Einstieg hatte. Aber das war so ziemlich das preiswerteste was man bekommen konnte, obwohl es auch nicht günstig war! Die Trennwände der Kabine waren so dünn wie ein Pappkarton. Es kann nur besser werden, morgen geht es dann nach Österreich.
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